Donnerstag, 5. Mai 2011

Rumplkinder











Auf dem Weg zur 700 Jahre alten Linde in Himmelsberg - Karfreitagsnachmittags - (umsonst und draussen) kamen eine Gruppe Kinder mit lautem klapperndem und hölzernem Lärm um die Ecke gelaufen. Damit konnten wir so garnichts anfangen. Bei Nachfragen und näherem Recherchieren stellte sich heraus,daß es sich um das sog." Karfreitagsratschen" handelte und bei den Kindern um die "Rumplkinder" ;

Ab dem Gloria der Messe am Gründonnerstag bis zur Ostermette in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird in katholischen Kirchengemeinden zu genau festgelegten Zeiten geratscht.Die Ratschen erklingen in der Zeit , in der die Kirchenglocken schweigen. In Unterfranken ist das ratschen unter dem Namen "Rumpeln" oder "Leiern" bekannt.

Geratscht wird, um die Gläubigen zum Gottesdienstbeginn oder zum Gebet aufzurufen.
Früher durften nur männliche Ministranten ratschen - heute ist das Geschlecht egal.Die Ratschenkinder werden auch "Klapperbubn"oder "Klappermädchen" genannt - oder Rumplkinder.Die Zeiten an denen geratscht wird , sind je nach Ort unterschiedlich aber in langer Kirchentradition festgelegt.So wecken die Ratschen die Einwohner bereits früh um 6 Uhr. Im laufe des Tages wird in Hopferstadt bis zu 6x geratscht.Der Lärm der Ratschen wechselt sich ab mit gesungenen Sprüchen oder Reimen. Es wird abwechselnd geratscht und gesungen , wobei die "Vorrumpler" (also die erfahrenen Rumpler) den "Nachrumplern" (also den unerfahrenen Rumplern) den Takt und die Melodie vorgeben.

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