nach Marseille.
Der Tagesausflug hiess morgens noch: irgendwie an die Côte D´Azur - möglichst so, daß die Klippen zu sehen sind - und das Meer! Wir dachten vom Hotel aus an Cassis oder Umgebung. Zuvor sollte aber noch getankt werden. Mein Freund hatte sich beim ADAC schlau gemacht; an einer Elf Tankstelle ist im Ausland der Sprit besonders günstig. Er gab die Elf Tankstelle ins Navigationsgerät ein. Wir fuhren Richtung Camargue. Ich wurde an dieser Stelle skeptisch. Aber für den Geldbeutel würde sich das ja schon lohnen. Wir fuhren c.a. eine Dreiviertelstunde dem Navi nach tief in den Camargueschen Süden.Meine Laune sank - und sank. Jedoch: wir hatten fast das Ziel erreicht - aber oh weh - die Elf hiess nicht Elf sondern irgendwie anders. Außerdem - so hatte ich ganz vergessen - zahlt man an vielen Tankstellen mit Karte. So auch hier. Es ist eine spezielle Karte, sie ist blau. Die Tankstelle sah verwaist aus. Wir gaben nicht auf - vielleicht ein paar Meter weiter? Nein. Wir mussten jetzt dringend auf Toilette. ( Toiletten sind eine Plage und Harnblasen sind eine Plage wenn man unterwegs ist ) In dem verschlafenen Dorf fanden wir jedoch ein nettes Restaurant in dem es eine gepflegte Toilette gab, immerhin. Mein Freund dachte an eine neue Eingabe im Navigationsgerät. Ich peilte eine nette Bedienung an ( auch um einen hysterischen Anfall meinerseits abzufangen...) und fragte mit meinem Mini-Französisch nach der nächsten Tankstelle. Gleich standen auch noch 3 weitere Französinnen um mich, sie erklärten daß wir eine Fähre über die Rhône nehmen müßten um im nächsten Ort zu tanken. Wir hatten Glück und erwischten eine Fähre . Drüben angekommen waren wir im Industriegebiet gelandet. Die Shilouetten von Fabriken und Schornsteinen zeichneten sich ein paar Kilometerweit ab. Die Rest-Autoroute dieses Tages wirkte wie die Kehrseite der Provence-Idylle. Nach dem tanken fuhren wir richtung Marseille/Cassis. Die ganze Fahrt über wieder die vielen Industrieshilouetten, die ich zu gern fotografiert hätte. Anhalten war auf der Autobahn nicht möglich. In Port-Saint-Louis-du-Rhône hatten wir getankt und in Martigues (beides Hafenstädtchen) mussten wir pinkeln und Proviant kaufen. Proviant fanden wir nur in Form von Obst und Knäcke in einem Riesensupermarché - der einfach nur recht heruntergekommen wirkte und als einziges "Bonmot" überdimensionale Nutellatöpfe besaß die uns beeindruckten. Später sah ich diese Nutellatöpfe in den Crêperien. Wir hatten dann vor, in Marseille ein Château zu besichtigen. Dies war wohl die Fehlentscheidung (oder auch nicht) des Tages - wir bewunderten in einem Moment die Felsen/Klippen um Marseille herum und befanden uns im andern plötzlich inmitten eines Verkehrschaos in Marseille City! Das Nervensystem meines Freundes wurde auf eine harte Probe gestellt. Die Straßen eng und es war Stau. Niemand nahm Rücksicht auf den Nächsten. Obwohl es das reinste Chaos war, war ich ganz aus dem Häuschen weil mich die Stadt und Ihr brünftig/dunstiges/dichtes Durcheinander an Frankfurt erinnerte. In einer Gegend waren vor allem stark geschminkte kokettierende Teenagermädchen zu sehen am Hafen die in Designerklamotten gekleideten Yuppies und dazwischen unglaublich viele so meine Ich Nordafrikaner/Innen. Alles war hektisch und dreckig. Ich war begeistert und schoss eine Menge Fotos aus dem Auto heraus. (s.o.) Marseille hatte es mir wirklich angetan. Wenn ich könnte würde ich gerne ein paar Tage dort verbringen. Es gab auch soviele kleine Plätze mit Statuen und Brunnen. Für das Auge eine Überraschung nach der nächsten und eine Menge kurioser Dinge. Mein Freund sagte " So wie die hier fahren, sehen wohl alle Autos so aus! " (s.u.) Durchaus passend zum Trubel. Wir vergaßen das Château und fuhren Richtung "Basiliqe Notre-Dame-de-la-Garde".
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