Die Camargue im Süden Frankreichs ist bekannt als Naturschutzgebiet und Landschaftsschutzgebiet. Sie wird genutzt zum Gemüse-,Obst- und Reisanbau sowie zur Viehzucht. Der hauptsächlich aus Schwemmland bestehende Boden bietet günstige Bedingungen hierfür. Im Naturschutzgebiet lebt eine mit 400 Arten reiche Wasservogelwelt (z.B. Großer Flamingo). Der Étang de Vaccarès ist der größte der zahlreichen sehr flachen Seen (frz. Étang) die die für die Camargue typische Landschaft prägen. Touristische Attraktionen sind die wildlebenden Camargue - Pferde einer nur hier vorkommenden Pferderasse, sowie die teilweise sehr großen Herden der Camargue - Stiere. Diese müssen für die größtenteils unblutigen Stierkämpfe in die Arenen der Provence. Ihr Fleisch (frz. Taureau,auch Toro) ist eine Spezialität der provenzalischen Küche. Pferde und Stiere leben im Freien, sie haben aber Besitzer und tragen entsprechende Brandzeichen; es sind also keine wilden Tiere. Die größte Stadt der Camargue ist der Wallfahrtsort Les Saintes-Maries-de-la-Mer. Hier steht eine alte Wehrkirche aus dem 9. Jhrdt. mit den Reliquien der heiligen Maria Jakobäa und der heiligen Maria Salome (seit 1448). Bekannt ist die Camargue auch für die Salinen und die Gewinnung des Fleur de Sel. Außerdem ist die Camargue Heimat mehrerer Musiker-Familien, zum Beispiel die der Reyes und die der Baliardo. Am bekanntesten sind Manitas de Plata und die Gipsy Kings.
Über die teilweise sehr elenden Lebensbedingungen der Viehhirten in alten Zeiten und andere kulturelle Aspekte der Camargue kann man sich im Museon Arlaten (wörtl.Übersetzung: Arlesianer Museum) in Arles hervorragend informieren. Die Hirten mussten in den kleinen, riedgedeckten Schuppen leben, die man heute noch vereinzelt sieht.
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